Eine Sprachreise nach Frankreich ist eine großartige Gelegenheit, einmalige Erlebnisse zu sammeln und Französisch zu lernen. Doch zu Beginn des Sprachaufenthalts in Frankreich ist alles neu und die Frage stellt sich bei Online-Kursen oder beim Präsenzunterricht: Wie soll ich meine Wochenenden füllen, wenn keine Französischkurse stattfinden? Es gibt einige interessante Ausflugsmöglichkeiten, die man allein oder als Gruppe unternehmen kann. Ganz oben auf der Liste stehen die Städte Nimes und Sète. Falls Sie am Wochenende mal eine Pause von Montpellier und der Französischschule möchten, ist diese kleinen Städtchen der ideale Ort.
Nimes
Für Nimes braucht man mit dem Zug ca. eine halbe Stunde. Für hin und zurück sollten die Tickets nicht mehr als 20 Euro kosten. Diese sind sowohl online auf der Website snfc.com, als auch am Schalter beim Bahnhof erhältlich. Falls Sie mit einer Gruppe unterwegs sind, achten Sie darauf, dass Sie die Tickets schon am Vortag lösen. Da man in gewissen Zügen Sitzreservierungen machen muss, ist es durchaus möglich, dass Züge ausverkauft sind.
Die Arena und weitere Sehenswürdigkeiten
In der Stadt ist es für Touristen sehr leicht, sich zurecht zu finden. Kaum aus dem Bahnhof heraus, läuft man an die ersten Hinweispfeile heran, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Finden Sie den Pradier-Brunnen, können Sie nicht mehr verloren gehen. Von dort aus ist nämlich bereits die erste und bekannteste Sehenswürdigkeit von Nimes sichtbar: die Arena. Dieses Überbleibsel der Römer ist dank Restaurierungsarbeiten immer noch intakt und erinnert stark, an das Kolosseum in Rom. Sie haben die Möglichkeit, bis auf die oberste Etage zu klettern und einen Rundblick zu genießen. Lassen Sie sich nicht beirren, falls Sie den Weg nach oben nicht auf den ersten Versuch finden. Sie können durchaus hoch, es ist einfach nicht gut ausgeschildert und durch etwas Klettern kann man Abkürzungen nehmen. Bei der Arena können Sie ein Ticket für diese einzelne Sehenswürdigkeit oder einen Pass für die drei berühmtesten kaufen. Falls Sie einen ganzen Tag dort verbringen, lohnt sich der Pass auf jeden Fall.
Dazu gehören neben der Arena, ebenfalls einen Turm mit Ausblick auf ganz Nimes und einen römischen Tempel namens Maison crée. Diese sind alle zu Fuß erreichbar. Zur Stadt gehören zudem ein reizendes historisches Zentrum, eine Kathedrale und der Jardin de la Fontaine. Am Garten kommen Sie auf dem Weg zum Turm vorbei, für die anderen zwei Attraktionen bracht es einen Umweg. Dieser Garten ist ein sehr interessantes Bauwerk, denn er wurde über den Fluss Gard gebaut. Der Zugang ist gratis und ein wunderbarer Ort zur Erholung, bevor Sie den Aufstieg auf den Turm beginnen.
Süße Spezialitäten
Sind Sie nicht der Typ für Sehenswürdigkeiten, kann man Nimes trotzdem geniessen. Es gibt viele interessante, kleine Läden, die Spezialitäten von der ganzen Region anbieten. Neben verschiedenen Sorten von Nougat oder Backsteinschokolade, sehen Sie Süßigkeiten, welche Ihnen noch unbekannt sein werden. Generell sollten Sie mit der Verpflegung keine Probleme haben, da viele Cafés die Straßen Nimes säumen. Ein Spaziergang am Fluss ist oder das Schlendern durch die Altstadt ist auch empfehlenswert.
Apropos Verkehr
Im Gegensatz zu Montpellier ist das Zentrum nicht autofrei, geben Sie also acht auf den Verkehr, denn die Fahrer sind teils etwas rücksichtslos. Dasselbe gilt für Sète.
Sète – Die Hafenstadt
Ein weiterer Ausflug für ruhige Wochende ist Sète, dass auch schon als Mini-Marseille oder Südfrankreichs Venedig bezeichnet wurde. Die Hafenstadt ist etwas kleiner, dafür näher und genauso lohnenswert. Mit dem Zug erreicht man den Bahnhof in 20 Minuten und die Ticketpreise sind grundsätzlich unter 10 Euro. Wenn Sie früh genug buchen, ergattern Sie vielleicht sogar ein 1-Euro-Ticket.
Lokale Gerichte
In Sète kommt man vom Bahnhof direkt zum Fluss Étang de Thau, der von Restaurants gesäumt ist. Dort kann man wunderbar essen und regionale Spezialitäten, wie Muscheln oder andere Meeresgerichte, geniessen. Sie können die Stadt weitererkunden oder einfach dem Fluss (mehr oder weniger, es sind eine Brücke und ein paar Strassen dazwischen) bis zum Meer folgen. Es gibt sehr hübsche Sandstrände mit Steinmännchen und sogar einen Lichtturm, der für Touristen betretbar ist. In ganz Sète, aber vor allem an der Küste, entdecken Sie immer wieder Häuser mit spannenden Architetkuren und/oder kunstvollen Dächern. Diese tragen nochmal zur entspannten, südlichen Atmosphäre bei.
Die Wanderung zum Aussichtspunkt
Ein Must-do ist definitiv der Aussichtspunkt auf dem kleinen Hügel. Durch malerische Sträßchen finden Sie den Weg nach oben. Es ist zum Teil steil, aber durchaus machbar in etwas mehr als 30 Minuten. Führen Sie also Ihr Shopping erst am Ende des Trips durch, den mit vielen Einkäufen wird der Weg anstrengend. Auf dem Hügel steht eine kleine Kirche, von der aus Sie den Ausblick über Sète und das angrenzende Meer geniessen können. Falls Sie es einrichten können, planen Sie diesen Moment zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs. So erleben Sie die Vogelperspektive auf die Stadt erst im Tageslicht und dann bei Nacht.
Sète ist grundsätzlich in einem Nachmittag machbar, während Nimes eher ein Tagesauflug ist. Beide Städte sind wunderschön, aber falls Sie mehr ein strukturierter, sehenswürdigkeiten-jagender Tourist sind, gefällt Ihnen Nimes vermutlich besser. Sète hingegen ist der ideale Ort, um Südfrankreich und dessen Kultur kennenzulernen.